Staatsgeheimnis Bankenrettung

Wer mehr über die Zusammenhänge der EU-Krise wissen wil, der schaut sich den Film Staatsgeheimnis Bankenrettung an, der von ARTE  ausgestrahlt wurde.

fehlinvestierte Immobilien

Der Glaube an ein vereintes reiches Wachsttumseuropa und die Versprechungen euphorischer Europaphantasten hat Spekulanten auf den Plan gerufen, die in strukturarmen Gebieten wachstumsgierige Geister überredet haben, utopische Wachstumsprojekte aus der Schublade zu zaubern und z.B. gigantische Immobilienblasen mit überreizten Gewinnerwartungen zu realisieren.

Da die Gewinne aber nicht sofort geflossen sind, bzw. durch überschraubte Erwartungen nie fliessen werden, die entstandenen Schulden indessen an die geldgebenden Banken aber bezahlt werden müssen, so wurden die diesen Wahnsinn verantwortlich tragenden Mitgliedsländer von der EU zur Verantwortung gezogen, um zu vermeiden, dass die geldgebenden Banken pleite gehen.
Die 'faulen Kredite' stehen jetzt in den Bilanzen der Bankinstitute als positive Guthaben zu Buche und werden bei den Staatenschuldnern eingefordert. Die 'Begünstigten' dieser faulen Kredite aber werden durch die Gläubigerbanken geschützt und ihre Namen nicht verraten, da sie ja wieder aus Banken bestehen. Zur Stützung dieser Bankenforderungen hat die EU diese Mitgliedsländer wie Irland, Griechenland, Portugal, Spanien und Zypern mit dem Fiskalpakt aufgefordert, solche Bankenschulden in ihren Staatshaushalten auszugleichen, was den derzeitigen Sparzwang jener Länder ausgelöst und zu einer ausufernden Arbeitslosenexplosion geführt hat. Dies hat zur Drosselung und letztlich zum Abwürgen der Inlandnachfrage und damit zu genau dem Resultat geführt, das eigentlich in dieser Situation vermieden werden müsste.

Anlegerliste der Gläubigerbanken (Auszug)

Da diese Länder, wie Irland, Griechenland, Portugal, Spanien und Zypern die Schulden mit ihren Staatshaushalten aber nicht bezahlen können, gibt es drei Möglichkeiten:
.1 Die Länder melden Konkurs an
.2 Banken verzichten auf ihre Forderungen oder melden Konkurs an
.3 Euro-Rettung, d.h. die Steuerzahler der 'reichen' Länder Europas bezahlen den Irrsinn

Es wurde mit dem ESM-Rettungsschirm die dritte Möglichkeit gewählt, d.h. der Steuerzahler haftet mit seinem Vermögen für die Schulden der überreizten Länder und damit für die 'faulen Papiere' der Gläubigerbanken.

Journalist Harald Schuhmann

Wer ist denn nun verantwortlich? Dieser Frage ging der Journalist Harald Schuhmann nach und berichtet darüber in der ARTE-Sendung 'Staatsgeheimnis Bankenrettung'  http://www.youtube.com/watch?v=mAlCqbod9Qc

Wer diesen Film gesehen hat, der weiss nun, dass es ein gemeinschaftliches Versagen ist und in der Folge die Schuldenlast dem Steuerzahler übertragen wurde. Hauptbeteiligte sind: 
- die EU, weil sie aus Machtlosigkeit und Inkonsequenz zugelassen hat, dass der Vertrag von Maastricht betreffend Staatsverschuldung von einzelnen Ländern gebrochen wurde
- die EZB, weil die Haftung der Banken mit der Target-Haftung der Länder wegbedungen und damit die Schulden vergemeinschaftet worden sind
- die Parlamente der EU-Fiskalländer, weil sie dieses Spiel aus Unwissenheit oder Ignoranz mitgespielt haben
Wir haben es also mit einem konzertierten schuldhaften Versagen zu tun, das als ein Schuldeingeständnis zum Staatsgeheimnis erklärt wurde.